Als Sängerin, Gesangslehrerin, kreativer Mensch und Mutter von zwei Töchtern war es für mich immer ein Traum, mit meinen Kindern die Welt zu bereisen. Nachdem ich eine ganze Weile nach einem geeigneten Fahrzeug gesucht hatte, beschloss ich, meinen eigenen Van auszubauen. Und so stand er eines nachts da. Ich wollte meinen Bulli in ein gemütliches Zuhause verwandeln, das uns auf unseren Reisen begleiten würde.
Als ich anfing, war mein Bulli noch ein LKW und nur ein dreckiger Werkstattwagen. Ein 6-tonner Vario-Modell mit 130 PS. Ich wusste, dass ich viel Arbeit vor mir hatte, aber ich war bereit, alles zu geben und begann mit der Planung des Ausbaus und überlegte, wie ich den begrenzten Platz am besten nutzen konnte. Ich wollte ästhetische und praktische Elemente vereinen, um nicht nur ein Campingmobil, sondern ein kleines Zuhause zu erschaffen.
Der erste Schritt war, den LKW komplett zu entkernen. Es musste sogar die Bodenplatte raus gestemmt werden, damit der Chassis ordentlich gegen Rost behandelt werden konnte. Um den Raum zur Fahrerkabine zu öffnen half die Flex, die Trennwand loszuwerden. Als endlich alles draußen war, wurde geputzt, entfettet, gefettet und dem Rost der Kampf angesagt. Wochenlang waren die Stahlbürste, Rostumwandler und Fluid-Film meine besten Freunde.
Für den Aufbau der Bodenplatte entschied ich mich für auf dem Chassis verklebte Gummimatten, eine untere Alu-Bodenplatte, Kork als Isolator, Siebdruckplatte und einen finalen Vinyl-Bodenbelag.
Die Zeit der Planung sorgte dafür, dass ich meine Physik-Kenntnisse aus Klasse 6-8 und meine Geometrie-Kenntnisse aus Klasse 9 mit diversen Informationen aus dem Internet blinddaten musste, um ordentliche Pläne zu zeichnen. In dem noch leeren Bulli konnten wunderbar Leerrohre für Strom und Schläuche für Wasser verlegt werden.
Als Vibrationsschutz verklebte ich Alubutyl und um sicherzustellen, dass der Van Bulli Benz im Winter warm und im Sommer kühl bleibt, isolierte ich die Wände mit 4-cm dickem Armaflex.
Die Elektrik war für mich die größte Herausforderung, weil ich nicht daran glauben konnte, das ich das schaffen würde. Ich fand im Internet einen Kabelrechner, beschäftigte mich mit 12-Volt-Systemen und Widerständen während sich gleichzeitig meine inneren Widerstände in Wohlgefallen auflösten. Mit dem Strom von auf dem Dach installierten 300W-Solarpanels betreibe ich inzwischen eine leistungsstarke Kühlbox, eine Druckwasserpumpe, Licht, 12-Volt-Steckdosen und eine Musikanlage mit Subwoofer. Das beste Stück an dem System ist definitiv die Lithium-Ionen-Batterie für den Innenraum.
Das alte, noch brauchbare Holz aus dem Werkstattwagen wurde upgecycled und in eine schicke funktionale Küchenzeile mit eigenem Gaskasten, Gaskochfeld und einer Keramikspüle verwandelt. Ich nutzte jeden Zentimeter des begrenzten Platzes, um sicherzustellen, dass die Küche schön, funktional und gleichzeitig platzsparend ist.
Neben der Küche baute ich ein Bett, das tagsüber in ein Sofa umgewandelt werden konnte, installierte darunter einen 120-Liter-Wassertank, baute eine Sitzecke mit versenkbarem Tisch und darunter eine Elektrik-Konsole. Nach und nach baute ich mehrere hängende Schränke und Klappen als Stauraum. Inzwischen sitzen wir bei schlechtem Wetter oder zu viel Hitze gerne drinnen am Tisch, trinken Kaffe oder spielen Spiele.
Ich installierte zwei Dachfenster und insgesamt 4 weitere Seitenfenster, um mehr Tageslicht in den Bulli zu bringen und die Aussicht zu genießen.
Nach Wochen harter Arbeit war mein Bulli endlich fertig. Ich war unglaublich stolz darauf, wie er geworden war. Ich hatte ihn in ein gemütliches Zuhause verwandelt, das uns auf unseren Reisen begleiten würde. Meine Töchter waren begeistert von unserem neuen Zuhause und wir konnten es kaum erwarten, loszufahren.
Heute reisen wir regelmäßig mit unserem Bulli und haben bereits viele unvergessliche Abenteuer erlebt. Der Ausbau meines Bullis war eine Herausforderung, aber es hat sich definitiv gelohnt. Wenn Sie darüber nachdenken, Ihren eigenen Van auszubauen, kann ich Ihnen nur empfehlen, es zu tun. Es ist eine unglaubliche Erfahrung und Sie werden es nie bereuen.
